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22 Februar 2019

"Warum wollen Sie Führungskraft werden?" So argumentieren Sie.

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Vorstellungsgespräch für Führungspositionen

Nicht jeder ist der geborene Leader. Daher werden Bewerber schon im Vorstellungsgespräch auf Herz und Nieren geprüft. Wenn Sie sich um die Rolle als Führungskraft bewerben, sollten Sie sich daher ein paar schlagkräftige Argumente zurechtlegen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie auf die Frage „Warum wollen Sie Führungskraft werden?“ souverän reagieren.

Mein Haus, mein Auto, meine Karriere – wer eine Führungsposition besetzt, hat es geschafft – oder? Führungskräfte gehören zu den Top-Verdienern und haben eine angesehene Stellung innerhalb wie außerhalb des Unternehmens. Zum Prestige-Aspekt kommen in vielen Firmen spezielle Vergünstigungen wie Firmenwägen oder eine Betriebsrente. Aber: Sind Sie wirklich bereit für diese Rolle?

Sind Sie bereit für eine Führungsposition?

Halten Sie einen Moment inne und wägen Sie ab. Eine Führungsposition klingt vielversprechend, doch ist sie nicht nur mit einer Menge Arbeit, sondern auch mit großer Verantwortung verbunden. Vielleicht haben Sie bereits erste Erfahrungen als Teamleiter gesammelt? Dann wissen Sie, dass es um sehr viel mehr geht, als nur darum, mit Ihrem Team Erfolge zu erzielen. Sie müssen nicht nur organisieren, koordinieren und delegieren, sondern auch motivieren – und Sie sind Ansprechpartner Nummer 1, wenn es Probleme gibt. Bevor Sie sich also der Frage nach dem „warum“ stellen, sollten Sie einen Moment in sich gehen. Sind Sie tatsächlich bereit für eine Führungsposition? Stellen Sie sich dazu folgende Fragen:

  • Haben Sie Freude an der Organisation von Arbeitsabläufen? Haben Sie das Talent dazu?
  • Übernehmen Sie gerne Verantwortung – und zwar für sich, Ihre Mitarbeiter und deren Leistungen?
  • Können Sie gut mit Kollegen und Mitarbeitern umgehen?
  • Können Sie gut Entscheidungen treffen?
  • Sind Sie in der Lage, sich durchzusetzen?
  • Fällt es Ihnen leicht, andere Meinungen zuzulassen?
  • Wie gut können Sie mit Kritik umgehen?
  • Sind Sie in der Lage, Konflikte auszutragen und zu beheben?
  • Behalten Sie auch in stressigen Situationen die Nerven?
  • Können Sie Teams effektiv zusammenstellen und leiten?

Haben Sie die meisten dieser Fragen mit Ja beantwortet? Dann scheinen Sie für eine Führungsposition bereit zu sein. Doch einige Eigenschaften sind für eine Führungskraft unverzichtbar. Haben Sie die nötigen Voraussetzungen?

Haben Sie das Zeug zur Führungskraft?

Nur wenige Leute sind geborene Anführer, aber: Führungsverhalten kann erlernt werden. Einige wichtige Grundvoraussetzungen sollten Sie dennoch mitbringen. Warum? Im Vergleich zu Ihren Mitarbeitern, deren Kompetenz in ihrem Fachwissen liegt, benötigen Sie als angehende Führungskraft besondere soziale Qualitäten. Sie werden sich fortan hauptsächlich ihren Führungsaufgaben widmen und bisherige fachliche Aufgabenbereiche an ihre Mitarbeiter delegieren. Hier erfahren Sie, welche Eigenschaften Führungskräfte benötigen:

  • Respekt und Vertrauen seitens der Mitarbeiter
  • Selbstbewusstsein und die Fähigkeit, sich zu behaupten
  • Authentizität
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Delegationsfähigkeit
  • Empathie und Menschenkenntnis
  • Stressresistenz
  • Organisationstalent
  • Konfliktlösungskompetenz
  • Engagement und Leistungsbereitschaft
  • Zielfokussierung
  • Bereitschaft, schnelle Entscheidungen zu treffen und Prioritäten zu setzen


So argumentieren Sie.

Führungskräften wird einiges abverlangt. Sie verkörpern die unterschiedlichsten Rollen – sie sind Chef, Organisator, Motivator, Vorbild. Wenn Sie bereit sind, sich dieser Herausforderung zu stellen, und die meisten Grundvoraussetzungen mitbringen, haben Sie bereits alles Nötige an der Hand, um die Frage „Warum wollen Sie Führungskraft werden?“ überzeugend zu beantworten. Jetzt gilt es, Ihre Argumente zu strukturieren – und schlüssig zu präsentieren.

Schreiben Sie auf, welche Führungsqualitäten Sie besitzen und legen Sie sich einige Beispiele zurecht, bei denen Sie diese Fähigkeiten erfolgreich eingesetzt haben. Vielleicht war es Ihrer Konfliktlösungskompetenz zu verdanken, dass die Kooperation mit Ihrer neuen Werbeagentur nicht in letzter Sekunde gescheitert ist? Im Idealfall haben Sie bereits erste Erfahrungen in der Mitarbeiterführung gesammelt, wenn Sie sich auf eine Führungsposition bewerben. Sie haben bereits ein Team koordiniert oder während des krankheitsbedingten Ausfalls Ihres Vorgesetzten die Abteilung geleitet? Notieren Sie sich Ihre Erfolge und präsentieren Sie anschließend die Fakten:

„Über drei Monate hinweg leitete ich die Projektgruppe ‚Marketing Innovation‘, die neun Mitglieder umfasste. Dabei war ich nicht nur für die Koordination des Projekts, sondern auch für die Delegation der Aufgabenbereiche zuständig. Durch regelmäßige Treffen und Feedbackrunden mit den Mitarbeitern gelang es mir, Probleme und Konflikte frühzeitig zu beheben und die einzelnen Prozesse zu optimieren. So konnte ich das Projekt sogar drei Wochen früher zum Abschluss zu bringen als geplant.“

Lassen Sie keinen Zweifel an Ihrem Führungspotenzial!
Nachdem Sie Ihre ersten Führungserfolge anhand konkreter Beispiele belegt haben, sollten Sie auf Ihre persönliche Motivation eingehen. Was treibt Sie in Ihrem Wunsch, Führungskraft zu werden, an? Haben Sie während der letzten Krankheitsvertretung Ihres Vorgesetzten bemerkt, wie sehr Sie sich für Mitarbeiterentwicklung interessieren? Haben Sie vielleicht bereits einige gute Ideen, die Sie gerne umsetzen würden – ein neues Konzept zur Mitarbeitermotivation womöglich? Machen Sie deutlich, dass Sie bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und signalisieren Sie Ihren Wunsch, positiv auf die Unternehmenskultur einzuwirken. Zeigen Sie, dass Sie hundertprozentig hinter Ihrer Entscheidung stehen. Wenn Sie Ihre Motivation authentisch begründen und überzeugende Beispiele liefern, wie Sie Ihre Führungsqualitäten erfolgreich eingesetzt haben, werden Sie keine Schwierigkeiten haben, die Frage „Warum wollen Sie Führungskraft werden?“ souverän zu beantworten.

Quelle: experteer-Magazin

01 Februar 2019

Bewerbungsanschreiben für Senior Manager

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Mit dem 6-Punkte-Plan zum Erfolg

Bewerbungsanschreiben für Senior Manager

Das Bewerbungsanschreiben, der sogenannte Cover Letter, ist ein wichtiger Faktor bei der Suche nach einer neuen Position. Nicht selten sind es diese wenigen Sätze, die zwischen einer höflichen Absage und einer Einladung zum Vorstellungsgespräch entscheiden. Entsprechend wohl überlegt sollte das Bewerbungsanschreiben für Senior Manager sein – insbesondere, wenn es um eine Position als Senior Manager geht. Einer Führungskraft verzeiht der Personalchef sprachliche und inhaltliche Schwächen weniger, als dem Bewerber um eine einfache Stelle.

1. Eine gute Vorbereitung ist das A und O

Die Grundlagen, die jeder Bewerber in seinem Anschreiben beachten sollte, gelten auch – und besonders – für die Anwärter auf Spitzenpositionen.

Kennen Sie Ihren Ansprechpartner

Schreiben Sie den entscheidenden Ansprechpartner des Unternehmens namentlich an. Ein „Sehr geehrte Damen und Herren“ sollten Sie als Führungskraft vermeiden. Geht aus der Stellenanzeige kein Ansprechpartner hervor, greifen Sie zum Telefon und informieren Sie sich. Oft kommt so schon ein gutes Gespräch zustande, das Ihrer Bewerbung den Weg in die nächste Auswahlrunde ebnet. Erwähnen Sie in Ihrem Anschreiben das Telefonat kurz, damit Sie richtig zugeordnet werden.

Informieren Sie sich über das Unternehmen

Recherchieren Sie genau, bei wem Sie sich bewerben. Hauptgeschäftsfeld, Märkte und Spitzenprodukte sind ein Muss für jeden Bewerber. Ein Senior Manager muss darüber hinaus die aktuelle Strategie und Schlagrichtung des Unternehmens kennen. Der Personalverantwortliche einer Firma, die gerade an der Erschließung internationaler Märkte arbeitet, wird aufmerken, wenn Sie Ihre Erfahrungen in eben diesem Bereich unterstreichen.

Erläutern Sie den Grund für Ihre Bewerbung

Recruiter möchten wissen, warum Sie wechseln wollen. Erläutern Sie die Vorteile, die Sie in der neuen Stelle für sich sehen, ohne Ihre momentane Stellung in ein schlechtes Licht zu rücken. Dies gilt auch, wenn Sie sich bei einem Headhunter bewerben. Beschreiben Sie, wie Sie sich beruflich verändern wollen, um in Ihrer Karriere die nächste Stufe zu erreichen.
 

2. Die Formalitäten müssen stimmen

Halten Sie sich an die 1-Seite-Regel

Gestalten Sie Ihr Anschreiben übersichtlich, auch wenn die vakante Position anspruchsvoll ist. Mehr als eine Din-A4 Seite sollte der Cover Letter nicht umfassen.

Vermeiden Sie Standardformulierungen

Ein Bewerbungsanschreiben, das mit „Hiermit bewerbe ich mich um…“ anfängt, weckt bei einem Recruiter wenig Aufmerksamkeit. Gerade als Führungskraft sollten Sie mehr wagen. Besser: Ein dynamischer Einstieg wie „Als XX bei Ihnen zu arbeiten, ist die Herausforderung, nach der ich suche…“.

Soft Skills: Keine Floskeln

Auch bei der Beschreibung Ihrer Soft Skills gilt es, Phrasen zu vermeiden. Worthülsen wie „fachliche und soziale Kompetenz“ sind zu schwammig. Werden Sie deutlicher: „Für meine Mitarbeiter stehe ich stets als Ansprechpartner zur Verfügung und führe zweimal im Jahr ein intensives Gespräch…“

Hätte, würde, wäre – Vermeiden Sie den Konjunktiv

„Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie sich melden würden…“ Die Verwendung des Konjunktivs wirkt etwas unsicher. Für den Bewerber um eine Führungsposition keine gute Eigenschaft.

3. Selbstbewusstsein: Wie viel darf sein?

Die Eigendarstellung in einem Bewerbungsanschreiben ist für Spitzenmanager immer eine Gratwanderung. Führungskräfte müssen Selbstbewusstsein und Durchsetzungskraft demonstrieren. Eine zu großspurige Beschreibung der eigenen Qualitäten wirkt jedoch arrogant. Um sicherzugehen, dass Sie den richtigen Ton treffen, sollten Sie Ihre Bewerbung zunächst einem Freund vorlegen.

4. Erläutern Sie Ihren Führungsstil

Als Senior Executive sollten Sie nicht nur beschreiben, welche Erfahrungen und Kenntnisse Sie haben, sondern auch, wie Sie die Position durch Ihren eigenen Stil prägen. Zum Beispiel: „Als Abteilungsleiter habe ich veranlasst, dass…“

5. Frühe Karrierestationen sind verjährt

Schulausbildung, Studium, Praktika: alles Stationen, die in einen Lebenslauf gehören – nicht jedoch in das Bewerbungsanschreiben eines Senior Managers. Schließlich liegen für Sie als Führungskraft die Lehrjahre lange zurück und Sie stellen sich inzwischen anspruchsvollen Aufgaben.

6. Haben Sie eine Vision

Führungskräfte setzen die Unternehmensstrategie nicht nur um, Sie beeinflussen sie. Erläutern Sie kurz, welche Visionen Sie für das Unternehmen haben und wo Sie neue Chancen sehen. Aber Vorsicht vor Kritik am aktuellen Management: Dies kann zu Unmut bei Ihren potenziellen Kollegen führen.

Quelle: experteer-Magazin

03 Januar 2019

So verfassen Sie ein gutes Bewerbungsanschreiben

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In 4 Schritten zum Interview

So verfassen Sie ein gutes Bewerbungsanschreiben

Es gibt kaum etwas Schwierigeres, als sich selbst zu vermarkten. Der Grund? Man findet einfach nicht die richtigen Worte: kurze prägnante Aussagen werden zu Endlossätzen, die man mit typischen Floskeln wie „teamfähig“ oder „kommunikationsstark“ garniert – Standardphrasen, die kein HR-Manager hören will. Aber wie sollte das Anschreiben denn nun aussehen und was sollte man lieber vermeiden? So verfassen Sie in 4 Schritten ein überzeugendes Bewerbungsanschreiben.

Schritt I: Allgemeine Vorbereitung

  • Informationen sammeln. Eine gründliche Recherche über Ihren potenziellen neuen Arbeitgeber ist für ein aussagekräftiges, ansprechendes Anschreiben unverzichtbar. Je genauer das Anschreiben auf die Zielposition und das Zielunternehmen ausgerichtet ist, desto besser kommt das Anschreiben an.
  • Standardformulierungen z.B. durch eine Google-Suche prüfen und unbedingt vermeiden. Das Anschreiben sollte nicht den Eindruck von Massenware vermitteln. Mit einem individuellen Bewerbungsanschreiben geben Sie dem Leser das Gefühl, dass Sie Zeit und Energie in die Bewerbung investiert haben und wirklich interessiert sind. Jeder möchte ja gerne umgarnt werden, auch wir Personaler.


Schritt II: Formalien

Das Anschreiben ist maximal eine DIN-A4-Seite lang und im Layout wie ein Brief gestaltet. Entsprechend sollte der Adressat, möglichst mit Ansprechpartner, im Brieffenster positioniert sein. Besonders professionell wirkt es, wenn Sie Ihre Absenderadresse (Name, Straße, Ort) in einer kleineren Schriftart über dem Adressaten angeben, damit Ihr Name bereits auf dem ungeöffneten Brief erkennbar ist. Ihre persönlichen Daten (Name, E-Mail-Adresse und Telefonnummer) sollten in identischer Form in der Kopfzeile des Anschreibens und Lebenslaufs erscheinen. Stellen Sie Ihren Namen nicht zu klein dar, immerhin sollte er auf jeder Seite schnell zu finden sein. Ergänzt werden die Formalitäten lediglich durch das Datum und die Betreffzeile, welche nicht durch den Begriff „Betreff“ eingeleitet werden muss.

Schritt III: Zielfokussierung

Ein gutes Bewerbungsanschreiben dient letztlich nur einem Zweck: der Personalverantwortliche soll Sie kennenlernen und zu dem Schluss kommen, dass Sie der geeignete Kandidat für das Unternehmen und die Position sind. Ich als Personaler stelle mir dabei folgende Fragen:

  • Warum bewirbt sich der Kandidat genau bei unserem Unternehmen?
  • Wieso bewirbt er sich auf die Stelle? Was ist seine Motivation?
  • Ist der Kandidat qualifiziert für die Tätigkeit?
  • Was gewinnt das Unternehmen durch seine Einstellung?
  • Was stellt der Kandidat sich vor (Gehalt, inkl. variabler Bestandteile, Einstiegstermin)?

Besonders überzeugend wirken Sie im Anschreiben dann, wenn Sie es schaffen Ihre Kompetenzen mit dem Unternehmenserfolg zu verbinden. Was gewinnt das Unternehmen ganz konkret durch Ihre Einstellung? Bei welcher Herausforderung können Sie das Zielunternehmen unterstützen? Welche Erfolge können Sie aus ähnlichen Kontexten vorweisen?

Fokussierung heißt aber auch: Bemühen Sie sich nicht um Vollständigkeit, sondern trauen Sie sich, auf „Zweitwichtiges“ zu verzichten.

Schritt IV: Das Schreiben

Einleitung: In der Einleitung sollten Sie Neugier wecken und einen Bezug zur Stelle herstellen. In maximal drei Zeilen stellen Sie ganz knapp Ihre Qualifikation und Motivation dar. „Als [Berufsbezeichnung] reizt mich die Position [Stellenbezeichnung] in Ihrem innovativen und werteorientierten Unternehmen besonders.“ Falls im zuvor persönlichen Kontakt mit Ihrem Ansprechpartner hatten, nehmen Sie in der Einleitung hierauf Bezug.

Hauptteil: Begründen Sie stichhaltig, warum Sie für die Zielposition geeignet sind. Orientieren Sie sich an der Stellenausschreibung und erläutern Sie, in welcher Form Sie die dort genannten Kompetenzen bereits vorweisen können. In welcher Position haben Sie die geforderte Tätigkeit und Aufgaben bereits ausgeführt? Welche Erfolge konnten Sie daraus generieren? Auch Soft Skills sollten im Hauptteil nicht fehlen. Generell können Sie sich auch hier an der Stellenbeschreibung orientierten. Werden dort viele persönliche Eigenschaften gefordert, kann dieser Abschnitt auch mal vier bis fünf Zeilen lang werden. Bei wenig geforderten Eigenschaften würde ich den Absatz entsprechen kürzer halten. Wichtig ist, dass Sie die Schlagworte nicht nur nennen, sondern mit Beispielen belegen. So setzen Sie sich von Ihren Mitbewerbern ab!

Schluss: Verabschieden Sie sich mit einem Aha-Effekt. Machen Sie dem Leser deutlich, dass Sie der richtige Kandidat für die Position sind. Heben Sie sich durch individuelle Formulierungen ab und betonen Sie die Passung zwischen sich und dem Unternehmen. Sätze, wie „Über die Einladung zu einem persönlichen Gespräch würde ich mich sehr freuen“ sollten Sie vermeiden. Verwenden Sie besser den Indikativ, um Ihre Überzeugung zu unterstreichen. Einstellungstermin und Gehaltsvorstellungen werden hier genannt, aber nur, falls gefordert. Ansonsten können Sie darauf verzichten.

Zusammenfassung – so gelingt ein gutes Bewerbungsanschreiben:

Trauen Sie sich:

  • Machen Sie direkt auf sich aufmerksam und starten Sie mit dem stärksten Argument, z.B.: „Als Vertriebsleiter habe ich den Umsatz Business Unit verdoppelt und möchte nun mit Zielunternehmen xy neue Wege gehen und weitere Erfolge erzielen.“
  • Lassen Sie Taten sprechen, u.a.: „In enger Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung habe ich eine innovative Vertriebsstrategie entwickelt und konnte die Kosten nachhaltig senken.“
  • Formulieren Sie kurz und prägnant. Jeder Satz sollte einen neuen Aspekt beinhalten.


Vermeiden Sie:

  • Standardformulierungen, z.B. „Sehr geehrte Damen und Herren, mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenausschreibung aus der XY gelesen.“ oder „Ich zeichne mich durch Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke aus.“
  • Komplizierte, akademische Sprache: „Insbesondere die Option der weiteren Spezialisierung bei gleichbleibendem Gestaltungsspielraum in Synthese mit dem von Ihnen dargelegten Tätigkeitsprofil, reizt mich in höchstem Maße.“
  • Belehrung: „Mit Blick auf Ihre Unternehmenshistorie benötigen Sie dringend einen qualifizierten und durchsetzungsstarken Geschäftsführer.“
  • Heuchelei: „Sie stehen für Respekt, Vertrauen und Fairness. Nur auf dieser Basis kann Ihr erfolgreicher und zukunftsorientierter Führungsstil sicher

Quelle: experteer Magazin

10 August 2018

Kein Ärger mehr mit dem Anschreiben

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Erfolgreich bewerben

Kein Ärger mehr mit dem Anschreiben
Der einst obligatorische Brief bei der Bewerbung hat bei vielen Unternehmen ausgedient. Im Extremfall macht er sogar einen schlechten Eindruck. Zwei Personalexperten erklären, warum sie auf Anschreiben verzichten.

Die Ankündigung, künftig von bestimmten Bewerbern keine Anschreiben mehr zu verlangen, brachte die Deutsche Bahn jüngst in die Schlagzeilen. Doch eine Reihe von anderen Unternehmen testet die Praxis schon längere Zeit, zum Teil seit Jahren: Die Drogeriemarktkette Rossmann etwa oder das Versandunternehmen Otto.

Die Personalchefin von Otto, Sabine Josch, blickt zufrieden auf zwei Jahre ohne Anschreiben zurück und ist von dem Ansatz überzeugt. "Wir wollten es den Bewerbern so bequem wie möglich machen, um Hürden abzubauen", sagt Josch.

An die Stelle des ungeliebten Briefes sind zwei konkrete Motivationsfragen getreten: "Die erste lautet: Warum ich? Die zweite lautet: Warum will ich diesen Job haben?", erklärt Josch. Die erste Folge der Umstellung sei gewesen, dass tatsächlich mehr Bewerbungen eingegangen seien. Nichtssagend oder beliebig seien die aber keineswegs gewesen. "Die sind wegen der beiden Motivationsfragen für uns sogar viel aussagekräftiger. Und man kann im Bewerbungsgespräch gezieltere Rückfragen stellen."

So lautet das Fazit im Hause Otto: "Für uns ist die Rechnung hervorragend aufgegangen, auf das Anschreiben zu verzichten. Statt standardmäßig ausgeschmücktem Brief ist es jetzt kurz und knackig", schwärmt Josch.

Einfache Zugänge als Anreiz für Talente

Eine Arbeitsmarktstudie des Personaldienstleisters Robert Half zeigte 2017 bereits, dass immer mehr Personalentscheider Anschreiben für unwichtig halten: 48 Prozent gaben an, diese nicht besonders aussagefähig zu finden, 39 Prozent fanden sie sehr subjektiv und 32 Prozent sahen keinen Mehrwert an Informationen gegenüber dem Lebenslauf. 15 Prozent sagten, sie hätten keine Zeit, Anschreiben zu lesen.

Der Schritt ist auch eine Antwort auf die für Unternehmen schwierige Arbeitsmarktlage. Gutes Personal will heutzutage geradezu in die Unternehmen hineingetragen werden. Nach Einschätzung von Luuk Houtepen, Leiter der Geschäftsfeldentwicklung beim Personaldienstleister SThree, hat sich die Lage von früher komplett ins Gegenteil verkehrt. "Wo es früher fünf Bewerber für eine interessante Stelle gab, sind es jetzt fünf Unternehmen, die einen interessierten Kandidaten ansprechen möchten. Das bringt eine neue Dynamik, wer was machen muss. Man muss es Bewerbern, gerade im hochqualifizierten Segment, so einfach und schön wie möglich machen, sich zu bewerben", sagt Houtepen.

Moderne Werbung in eigener Sache

Auch Sabine Josch bestätigt den Trend: "Es geht darum, jemanden für unser Unternehmen zu begeistern – und dann zu gucken, ob derjenige auch passt." Das Anschreiben erfüllt in den Augen von immer mehr Personalern genau diesen Zweck nicht mehr.

Im Gegenteil. "Wenn wir ein langes Anschreiben bekommen, ist es tendenziell sogar so, dass wir glauben, die Person habe eine niedrige Kompetenz. Denn sie vermarktet sich klassisch statt modern und braucht viele Worte, um sich darzustellen", sagt Luuk Houtepen.

Gegen das Motivationsschreiben spricht offenbar nicht nur, dass Bewerber es als den mühsamsten Teil der Bewerbung empfinden – und sich im Zweifel deshalb nicht bewerben. "Anschreiben sind verzichtbar, weil sie eine große Hemmschwelle sind", sagt Josch. "Wenn zum Beispiel jemand in der Bahn sitzt und denkt: Hey, das ist aber eine tolle Stelle, da will ich mich mal bewerben – der will nicht erst nach Hause fahren, den PC hochfahren, den Lebenslauf aktualisieren und dann die Bewerbung schreiben, die dann in ihrer gestelzten Sprache auch noch wenig aussagt über die Person." Wegen der formalen Kriterien des klassischen Anschreibens könne dieses sogar eher im Weg stehen, wenn man die Persönlichkeit hinter einer Bewerbung sucht, meint Sabine Josch.

Prozessvereinfachung führt schneller zum Ziel

Houtepen sieht das ähnlich: "Wenn sie ein langes Anschreiben erhalten, kommen bei vielen Personalern Zweifel auf, ob der Kandidat oder die Kandidatin wirklich die richtigen Kompetenzen besitzt – nur, weil er oder sie den klassischen Bewerbungsweg gewählt hat und verhältnismäßig viele Worte benötigt, um sich entsprechend zu 'verkaufen'." Die Devise in immer mehr Unternehmen lautet daher, keine genervten Bewerber zu produzieren, die gezwungenermaßen in einen langwierigen Prozess einsteigen.

"Stattdessen sagen wir: Du interessierst Dich für uns? Dann erzähl uns, warum", berichtet Sabine Josch von Otto. Die ersten Rückmeldungen seien durchweg positiv: Die Bewerber sparen zuerst bei der Bewerbung selbst Zeit und müssen dann weniger warten, weil auch die Unternehmen schneller sind bei der Prüfung.

Ob die Passgenauigkeit von Unternehmen und Mitarbeiter auf diese Weise gesteigert werden kann, ist dagegen kaum zu messen. "Wir haben aber keinen Anstieg der Kündigungen in der Probezeit", sagt Sabine Josch. Durchschnittlich blieben Otto-Mitarbeiter rund zwölf Jahre, daran habe sich nichts geändert.
 

Personaler behalten sich Entscheidungskompetenz vor

Künstliche Intelligenz im Bewerbungsverfahren sehen beide Personalexperten bislang eher kritisch. "Diese Technologien sind noch nicht so ausgereift, als dass ich sie vollumfänglich einsetzen möchte. Ich glaube, dass in einem Recruiting-Prozess immer die menschliche Einschätzung wichtig sein wird", sagt Josch.

Allerdings könne KI Personal- und Bewerbungsprozesse in Zukunft vereinfachen und beschleunigen. Houtepen hält es eher mit dem guten alten Personalerhandwerk: "Künstliche Intelligenz, Lebensläufe und Menschen gehen ganz schwer zusammen. Menschen fällen immer noch ganz komplexe, andere Entscheidungen als Maschinen."

Autorin: Nora Schareika, wiwo.de

Quelle: karriere.de

13 Juli 2018

Wie umschreibt man Auszeiten im Lebenslauf?

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Elternzeit, Sabbatical und Co.

Wie umschreibt man Auszeiten im Lebenslauf?

Beim Blick auf heutige Lebensläufe wird eines schnell klar: Ein perfekter, lückenloser Lebenslauf, der völlig geradlinig verläuft, wird immer seltener. Und das ist auch gut so – der Trend geht immer stärker zu freiwillig genommenen Auszeit wie der Elternzeit oder dem Sabbatical. Gerade nach vielen Jahren im Berufsleben ist dieser Wunsch bei vielen Arbeitnehmern präsent – besonders bei High-Achievern, die nach zahllosen Überstunden, zwischen Teamleitung und Management-Meeting feststellen, dass sie eine Pause vom Berufsalltag benötigen. Dabei ist egal, wie man diese Zeit nutzt und, ob man sie nur für einen bestimmten Zeitraum oder unbefristet anstrebt. Doch wie umschreibt man berufliche Auszeiten im Lebenslauf richtig?

Wie Sie Auszeiten im Lebenslauf umschreiben
 

1. Sabbatical

Unter Sabbatical versteht man eine freiwillig genommene Auszeit, die zum Beispiel für größere Reisen genutzt wird. Hierbei kommt es für gewöhnlich zu einer Absprache mit dem Unternehmen, welches sich bereit erklärt, den Mitarbeiter nach dem Sabbat wiedereinzustellen (bzw. in manchen Fällen sogar die Kosten anteilig zu übernehmen). Eine mögliche Umschreibung der Zeit könnte sein:

  • „Sabbatical – Private Auszeit für Familie und Reisen“
  • „Freiwillige Auszeit nach 15 Jahren Berufserfahrung für Reise auf die Galapagos-Inseln“
  • „Weltreise“

2. Arbeitslosigkeit

Eine Arbeitslosigkeit – egal, warum diese entstanden ist, sollte immer dann erklärt werden, wenn sie länger als 3 Monate anhält. Alles darunter gilt als typische Bewerbungsphase und Zeit für Neuorientierung, die man ebenso aufnehmen und bezeichnen kann – denn nur die wenigsten rutschen von einem Job direkt in den nächsten. 
Eine gute Maßnahme ist es auch, parallel bei diesem Punkt mit aufzuführen, falls man kleinere Jobs, ehrenamtliche Tätigkeiten oder Ähnliches absolviert hat. Sinnvoll ist zu erwähnen, falls die Arbeitslosigkeit unverschuldet kommt. 


  • „Auf der Suche nach einer beruflichen Herausforderung durch freiwillige Kündigung“
  • „Auf der aktiven Suche nach Arbeit – nach Kündigung durch Firmeninsolvenz“ 

  • „Neue berufliche Orientierung, parallel: Mithilfe im familiären Betrieb / Freiberufliche 
Tätigkeit als Übersetzerin“
     

3. Elternzeit 


Bei der Elternzeit gibt es kaum etwas zu umschreiben oder zu erklären. Die Familienplanung ist eine der natürlichsten Sachen der Welt und sollte daher unbedingt mit aufgenommen werden. Wenn Sie jedoch länger als drei Jahre in Anspruch genommen haben, ist es sinnvoll, auf Nebentätigkeiten oder Weiterbildungen hinzuweisen, die Sie in dieser Zeit gemacht haben.

  • „Elternzeit, vrsl. bis xx.2016“
  • „Auszeit für die Erziehung meines Sohnes, parallel: aktive Suche nach Wiedereinstieg“
  • „Elternzeit, parallel: Weiterbildung im Eigenstudium zum Thema […]“ 

     

4. Auszeit wegen Krankheiten

Bei Unfällen oder länger anhaltenden Krankheiten ist es wichtig, einen Weg zu finden, dem Personaler die Situation nahezubringen und gleichzeitig die eigene Privatsphäre zu schützen. Keiner muss eine schief gelaufene Augenlaser-Operation oder einen Burn-out in seinem Lebenslauf erläutern. Je weniger der Unfall oder die Krankheit dabei die zukünftige Stelle beeinträchtigt, desto weniger Augenmerk sollten Sie darauf legen.

  • „Nach vollständiger Genesung aktiv arbeitssuchend“
  • „Abbruch des Studiums aus privaten Gründen“
  • „Berufliche Auszeit aus gesundheitlichen Gründen, seit 10.2015 vollständig genesen“
     

5. Persönlicher Schicksalsschlag

Auch der plötzliche Tod eines Familienangehörigen oder andere Schicksalsschlägen können zu Lücken im Lebenslauf führen. Die Beschreibung im Lebenslauf kann hier vage bleiben.

  • „Freiwillige Kündigung für Pflege eines Familienangehörigen“
  • „Auszeit durch familiären Schicksalsschlag“
  • „Berufliche Auszeit aus privaten familiären Gründen“

Das Wichtigste ist stets: Verheimlichen Sie Auszeiten im Lebenslauf nicht, sondern versuchen Sie diese überzeugend zu erklären.

 Bei einem beruflichen Bruch im Lebenslauf geht es nicht darum, jede persönliche Entscheidung bis ins kleinste Detail zu erklären oder zu rechtfertigen. Es geht vielmehr darum, dem Personalverantwortlichen zu veranschaulichen, dass die Entscheidungen für eine Auszeit aus einem konkreten und nachvollziehbaren Grund und ganz bewusst getroffen wurde. So stehen Auszeiten im Lebenslauf Ihrer Karriere nicht im Weg.

 

Zur Autorin

Britta Kiwit ist die Gründerin von Dein-Lebenslauf.com. Der Bewerbungsservice konzentriert sich darauf, die Bewerbungsunterlagen in ein strukturiertes Layout und inhaltlich einen roten Faden in die Bewerbungsunterlagen zu bringen.

Quelle: experteer-Magazin

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